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Das war unser Familientreffen

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Donnerstag, 2. Oktober

Am Donnerstag, dem 2. Oktober fanden wir uns alle als Teilnehmer am Familientreffen ab 17 Uhr in der "Ochsenstube" des Hotels Siegfriedbrunnen in Grasellenbach ein. Ein aufregender Moment, denn viele von uns hatten sich lange nicht gesehen oder sogar noch nie getroffen. Für jeden Teilnehmer gab es eine Stofftasche (mit dem Logo des Familientreffens), die das Programm, Block und Stift und weiteres Infomaterial enthielt. Auch bekam jeder ein Namensschildchen zum Anstecken. Bei einem Glas Sekt stiessen wir auf die kommenden Tage an. Robert als Organisator begrüsste alle Anwensenden gegen 18 Uhr mit einer kurzen Rede. Danach war das Büffet eröffnet und wir nahmen ein gemeinsames Abendessen aus dem umfangreichen Angebot der Küche ein. Klaus und Marie-Therese kamen etwas später, dafür mit Überraschungsgast Jochen (Klaus Bruder). An diesem Abend gab es eine Sitzordnung, um sich an den Tischen zu durchmischen und das gegenseitige Kennenlernen zu unterstützen. Karin hat dazu handgeschriebene Tischkärtchen mitgebracht. Es gab natürlich viel zu erzählen und so klang der Abend gegen erst gegen 11 Uhr allmählich aus.

Freitag, 3. Oktober

Nach dem Frühstück fanden wir uns alle wieder in der Ochsenstube ein. Robert hatte inzwischen Beamer und Leinwand aufgebaut und die bereitgestellten Tische füllten sich mit Schriften, Büchern und Bildern ur Familiengeschichte, die von Robert, Ulrike und Albrecht mitgebracht worden waren. Gerhard steuerte ein Bild des Gutshauses Glaubitten bei. In den nächsten ca. 2 Stunden ging es um unsere Vorfahren. Robert hatte eine Präsentation vorbereitet, in dem er die Vorfahren vorstellte, angefangen von Augustin Böhm und seiner Nachkommen bis zu Julius, sodann die Kinder von Julius und Gertrud und ihre Nachkommen bis zu den heute Anwesenden. Abschliessend wurden die beiden Boehm´schen Siegel und ihre Geschichten vorgestellt. Im Anschluss stellte Margitta das Buch "Ostpreussische Landschaft" mit Bildern von Helene Neumann, einer Großtante von Arnhild Aceto geb. Lullies, vor. Danach las sie aus den Lebenserinnerungen von Leopold vor, und zwar die Geschichte, wie er seine 2. Frau Karola kennenlernte. Am späteren Vormittag stiess Claudio mit seinen Kindern Luca und Sophia zum Treffen dazu. Die Zeit ging schnell rum und um 12 versammelten wir uns alle vor dem Hotel zu einem gemeinsamen Gruppenfoto. Klaus, Marie-Therese und Jochen waren leider an diesem Tag nicht mehr dabei, da sie am Morgen nach Südfrankreich abgereist waren.

Um 12:20 fand sich ein Großteil von uns zu Bewegung in frischer Luft zusammen. Nachdem Ulla und Robert Snacks und Getränke ausgeteilt hatten, ging es auf der anderen Talseite Richtung Siegfriedbrunnen. Der steile Aufstieg bergan verlangte uns viel ab und wurde letztendlich mit mehreren Pausen geschafft, sodass wir gegen 13:30 den Siegfriedbrunnen tief im Wald erreichten, jenem mythischen Ort, an dem Siegfried von Hagen von Tronje ermordet worden sein soll. Danach ging es auf breiten Waldwegen in einem Bogen zum Ort und zum Hotel zurück, an dem wir gegen 15 Uhr eintrafen. Alle hatte sich eine Pause verdient und die kommende Stunde wurde zum Ausruhen oder einer Stärkung mit Kaffe und Kuchen genutzt.

Um 16 Uhr trafen wir uns alle erneut in der Ochsenstube. Nun sollte es um Glaubitte gehen. Robert hatte auch hierfür eine Präsentation vorbereitet. Er zeichnete die Geschichte des Gutes von seinem Erwerb 1830 bis zu seiner Zerstörung 1945 nach, größtenteils der Festschrift von Georg Boehm zum 100. Geburtstag des Gutes 1930 folgend. Im Anschluss berichtete Beowulf anhand von Fotos eindrucksvoll von seinem Besuch in Glaubitten im Jahre 2024. Anschliessend schauten wir uns gemeinsam den "Glaubitten-Film" an, den Friedhelm Boehm 1974 aus Filmmaterial von Leopold Boehm aus den 1930-er Jahren und Bildern von Glaubitten zusammengestellte hatte. Zum Abschluss erzählte Margitta uns vom Brauch des "Vielliebchens", der auch in Glaubitten praktiziert wurde. Sie überreichte ein Paar Gabeln, welche als "Vielliebchen-Geschenk" seinerzeit ausgetauscht wurde, als Geschenk an Robert und Ulla. Die Entzifferung der eingravierten Monogramme auf den Stielen beschäftigte uns lange. Eventuell stellen sie ein sehr verschnörkeltes A und L dar, was mutmassen lässt, dass die Gabeln das Ergebnis einer Vielliebchen-Wette zwischen Leopold und Anuzza gewesen sein könnten. All das Gehörte und Gesehene wurde beim anschließenden gemeinsamen Abendessen ab 18 Uhr ausgiebig reflektiert und besprochen. 

Von den körperlichen und geistigen Anstrengungen des Tages geschafft, zogen sich viele von uns früh zur Bettruhe zurück und der Abend endete gegen 10 Uhr.

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Samstag, 4. Oktober

Mit frischer Kraft ging es am Freitag in einen neuen Tag. Doch die Wanderung vom Vortag hatte bei manchen Spuren hinterlassen. Gerhard hatte sich leider einen Hexenschuss zugezogen und wurde von Ulla mit Schmerzmitteln versorgt, ebenso Margitta.

Nach dem Frühstück ging es um 10 Uhr erneut los. Zunächst wurde von Robert eine Programmänderung angeregt. Aufgrund des intensiven Programms, der vortägigen Wanderung und des einsetzenden schlechten Wetters schlug er vor, den für den Nachmittag geplanten Ausflug zur Besichtigung des Klosters Lorsch zu streichen zugunsten eines freien Nachmittages ohne Programm. Dies wurde von allen Anwesenden dankbar begrüsst und daher so beschlossen.

Der restliche Vormittag wurden dem Thema "Familienzukunft" gewidmet, nachdem die Vergangenheit am Vortag genügend besprochen worden war. Robert stellte das digitale Familien-Archiv vor, das er auf seinem Google-Drive angelegt hatte. Hier waren bereits die Familienchronik in digitalisierter Form, sowie Stammbäume und Bilder von Ulrike hinterlegt.  Auf diesem gemeinsamen Familienarchiv  können in Zukunft weitere Dokumente und Bilder zentral gesammelt und allen zugänglich gemacht werden. Zugangsmöglichkeiten und Dokument-Berarbeitungssoftware wurden besprochen. Robert stellte danach die Webseite vor, die er für die Vorbereitung des Familientreffens erstellt hatte und regte an, diese Webseite zu einer Informations-Plattform zur Familiengeschichte weiterzuentwickeln.

Anschliessend wurde die Gründung einer familiären Chat-Plattform besprochen und die verschiedenen Plattformen, v.a. WhatsApp und Google Groups diskutiert. Wir einigten uns, es zunächst mit einer Whatsapp-Gruppe zu probieren, über die eine einfache Kommunikation zwischen uns in Zukunft ermöglicht und zum Austausch von Neuigkeiten und Informationen genutzt werden sollte. Karin legte diese Gruppe noch am selben Abend an.

Abschliessend wurden zukünftige mögliche  Familientreffen besprochen. Der Abstand von erneut 25 Jahren erschien allen Anwesenden als deutlich zu lang. Gerhard regt an, sich im Jahre 2030 wieder in größerer Gruppe zu treffen, da sich hier der Kauf des Gutes Glaubitten zum 200sten Mal jährt. Dies wurde positiv aufgenommen und ein Abstand von 5 Jahren als sinnvoll angesehen. Die Organisation sollte einfach gehalten werden. Als Ort wurde Hamburg oder Lüneburg ins Spiel gebracht, da man das Treffen dann mit einem Besuch im dortigen Ostpreussenmuseum verbinden könnte. Karin erklärte sich bereit, sich zu einer Vorplanung Gedanken zu machen.

So endete dieser sehr konstruktive Vormittag gegen 12 Uhr. Die vorbestellten Lunch-Boxen wurden bereitgestellt, aus denen sich jeder einen Mittags-Imbiss nehmen konnte.

 

Der Nachmittag war dann wie beschlossen frei. Viele blieben in der Ochsenstube zum Reflektieren des Besprochenen und zum Anschauen der ausgelegten Dokumente. Robert hatte zu diesen Materialien noch einen originalen Stuhl aus Glaubitten aus seinem Besitz hinzugefügt. Er war einer von 4 gleichen Stühlen, die im Zimmer von Julius oder Gertrud standen und den Krieg überlebten, da diese Stühle von Julius 1942 mit auf sein Berliner Altenteil genommen wurden.

Später trafen sich viele von uns im hauseigenen Schwimmbad und dem Saunabereich wieder und entspannten dort, während draussen Sturm und Regen um das Hotel tobte. Tilmann, Laurenz, Beowulf und Leif waren schon am späten Vormittag aufgebrochen, um einer Autoralley im benachbarten Hammelbach beizuwohnen. Sie kamen mittags, bzw. nachmittags ziemlich durchnässt, aber zufrieden wieder ins Hotel.

Um 17:30 trafen wir uns alle noch einmal zum Thema "Frühere Familientreffen". Robert stellte kurz die Dokumente und Bilder vom Treffen in Bad Sooden 2000 vor. Er verlas auf allgemeine Bitte ein Gedicht, dass Eva Boehm zum Treffen verfasst hatte, da sie selbst nicht teilnehmen konnte. Ebenso eine Postkarte, geschrieben von der damals 11-jährigen Johanna. Danach ging es um das Petzinger´sche Treffen 1976 in Waldeck und zum Abschluss wurde ein digitalisierter Super 8-Film gezeigt, den Friedhelm Boehm zur Dokumentation des Treffens gedreht hatte. Es war spannend, so viele Verwandte und sich selbst aus dieser Zeit wiederzusehen.

Ab 18:30 gingen wir dann zu unserem letzten Abendessen über und liessen den Abend wiederum bis gegen 22 Uhr mit vielen Gesprächen ausklingen.

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Sonntag, 5. Oktober

Der letzte Tag des Familientreffens fiel sehr kurz aus. Es gab kein Programm mehr, sondern die Abreise setzte sehr bald nach dem letzten Frühstück ein. Bis 11:30 hatten wir alle ausgescheckt und das Gepäck verstaut. Es gab viele herzliche Umarmungen und Dankesworte. Wir waren uns alle einig, dass dies ein sehr gelungenes, wenngleich intensives Familientreffen war, und wir den neuen Schwung in der Familie durch den Alltag retten wollen, um uns, einzeln oder in Gruppen, gegenseitig zu besuchen und so den neuen Familienzusammenhalt nicht wieder so lange Zeit zu verlieren. Alle reisten glücklich und beseelt von unserer "netten Familie" von dannen.

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